(Geheim-)Polizeiarbeit in der DDR – ein Projekttag für aktive Polizisten heute

Workshop

(Geheim-)Polizeiarbeit in der DDR – ein Projekttag für aktive Polizisten heute

Projekt

Workshop für Polizistinnen und Polizisten

Die Gedenkstätte Bautzner Straße bietet einen Workshop für Polizistinnen und Polizisten an, welcher im Rahmen von 3 Zeitstunden an der Gedenkstätte durchgeführt wird. Die Inhalte des Projektes richten sich sowohl an neu ausgebildete als auch an erfahrene Beamte im Rahmen einer Fortbildung.

Das Projekt besteht aus drei Elementen:

  1. Thematische Einführung zum historischen Ort und Bezug zur Polizeiarbeit heute (30 Min)

  2. Führung durch die Untersuchungshaftanstalt und Diensträume der Mitarbeiter der Staatssicherheit (ca. 2 Stunden)

  3. Zeit für Rückfragen, Reflexion und Gegenwartsbezug (ca. 45 Min)

Das Projekt beginnt im ehemaligen Mehrzwecksaal der Staatssicherheit. Neben einer kurzen historischen Einführung wird anhand von Interviewaussagen eines ehemaligen politischen Häftlings aufgezeigt, was es bedeutete, Gefangener einer Diktatur zu sein. Er wagte es, auf einer Demonstration in Dresden im Jahr 1988 seine Meinung frei zu äußern, wofür er über die Etappen Schießgasse (Volkspolizei) und Bautzner Straße (Staatssicherheit) zu einem Jahr Freiheitsentzug verurteilt wurde. Im Anschluss an diesen historischen Fall erhalten die Teilnehmer Impulse durch eine Wortwolke (Feindbild, Isolierung, Vernehmung...). Begriffe aus der Zeit der DDR, Justiz und der allgemeinen Polizeiarbeit gilt es zu durchdenken, einzuordnen und selbstreflexiv zu verarbeiten. Die Teilnehmer sollen einerseits das Historische erkennen und andererseits aktuelle Bezüge zum Dienstalltag herstellen.

Das Kernstück des Workshops stellt die Führung durch die heutige Gedenkstätte dar. Hierbei werden der Alltag in der Untersuchungshaftanstalt sowie die Verwaltungsräume der Stasi-Mitarbeiter durch unsere Referenten erläutert. Durch den Rundgang soll den Teilnehmern bewusst werden, was (Geheim-)Polizeiarbeit damals bedeutete und wo die Grenzen zwischen einem Dienst für eine Diktatur und einem Dienst für den demokratischen Rechtsstaat verlaufen.

In der letzten Phase wird das eigene Rollenverständnis als Polizist reflektiert. Hierzu dient der Austausch in Kleingruppen. Die Eindrücke aus dem Rundgang sollen u.a. zur Frage „Was bedeutet Polizeiarbeit für dich heute?“ diskutiert werden. Die Begriffe aus der Wortwolke helfen dabei, eigene Erlebnisse im Dienstalltag zu reflektieren, zur Diskussion zu stellen und in ein Verhältnis zur Geschichte des Hauses zu stellen.

Lernziel ist es, den Blick für die Standards des demokratischen Rechtsstaates zu schärfen, eigene Verantwortung im Dienstalltag wieder einmal bewusst zu machen sowie für die besondere Rolle von Polizisten in unserer Gesellschaft – mit ihrem „historischen Ballast“ – zu sensibilisieren. Sie erkennen, dass für polizeiliches Handeln moralisch-ethische Grundsätze unentbehrlich sind und verstehen die Bedeutung der Grundrechte auch als individuelle Abwehrrechte gegenüber staatlicher Willkür.

Dauer: ca. 150 Minuten
Teilnehmer: Max. 25 Personen

Teilnehmerpreis: 11,00 €

Mindestpreis: 200,00 €

Sie können das Projekt über unser Formular buchen: Buchungsformular

 

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Dieses Projektangebot wurde im Rahmen des Projektes zusammen.HALT in Trägerschaft der Gedenkstätte Bautzner Straße und in Kooperation mit Kultur Aktiv durch das Bundesprogramm „Jugend erinnert“ zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts mit einer Laufzeit von Juli 2021 bis Dezember 2023 konzipiert, entwickelt um umgesetzt.