Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur

Pressefoto der Ausstellung "Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur"

Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur

Eine Plakat-Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung

Die Plakat-Ausstellung „Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur” der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erzählt vom Umgang mit der Geschichte der SED-Diktatur und der staatlichen Teilung seit dem Ende der DDR. Sie versteht sich als ein Beitrag zum Erinnerungsjahr 2024, in dem die doppelte deutsche Staatsgründung 75 und die Friedliche Revolution 35 Jahre zurückliegen.

Seit ihrem Ende wird die DDR akribisch archiviert, in unzähligen Büchern analysiert, in Ausstellungen musealisiert, auf Podien diskutiert, in Filmen und Theaterstücken neu inszeniert, in Lehrpläne integriert und bei Familienfeiern immer wieder aufs Neue referiert. All dies ist Teil der Aufarbeitung der SED-Diktatur, die bis heute nicht abgeschlossen ist. In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung war die Vergangenheit der deutschen Teilung allgegenwärtig. Bis dahin streng geheime Archive wurden herangezogen, um erlittenes Leid zu dokumentieren, Schuld oder Unschuld zu beweisen, die eigene Politik zu legitimieren oder den politischen Gegner zu diskreditieren. Damals wurden Worte neu gebildet oder geprägt, die bis heute Emotionen wecken, wie etwa „Evaluation und Abwicklung“, „Rehabilitierung und Restitution“, „gaucken“, „Treuhand“, „Wendehals“, „Seilschaft“, „Jammerossi“ oder „Besserwessi“. Geschichte konnte Freud und Leid zugleich bedeuten, etwa wenn ein Wohnhaus oder ein Gartengrundstück wieder den ehemaligen Eigentümern zugesprochen wurde, die von der SED in den Westen vertrieben worden waren. In den 1990er Jahren wurden in Ostdeutschland unzählige Straßen umbenannt. Die meisten Denkmäler und Kunstwerke, die an den untergegangenen Staatssozialismus erinnerten, wurden aus dem öffentlichen Raum entfernt. Während eine wachsende Zahl von Gedenkstätten und -zeichen, Straßen und Plätzen an Opposition und Widerstand sowie an die Opfer der Diktatur erinnert, zieren die Symbole der DDR bis heute so manche Datsche, werden auf Demonstrationen gezeigt oder zur Verkaufsförderung auf Lebensmittelkonserven gedruckt. Über den Ort der DDR in der Geschichte von Demokratie und Diktatur in Deutschland wird nach wie vor gestritten. Erst langsam entwickelt sich ein Bewusstsein dafür, dass die vergangene Zeit der Zweistaatlichkeit die gemeinsame Geschichte aller in Deutschland lebenden Menschen ist.

Die Autoren der Ausstellung sind der Historiker Dr. Ulrich Mählert von der Bundesstiftung Aufarbeitung sowie der Historiker und Publizist Stefan Wolle, Wissenschaftlicher Direktor des DDR-Museums Berlin. Beide waren und sind zugleich Akteure dieser Aufarbeitung, wenn auch mit unterschiedlicher generationeller sowie ost-westdeutscher Prägung. Für die Gestaltung zeichnet der Leipziger Grafiker Thomas Klemm verantwortlich.

Weitere Informationen zur Ausstellung: https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/vermitteln/ausstellungen/dieausstellung2023.

 

© Pressefoto Ausstellung Aufarbeitung/picture alliance/dpa/Arno Burgi
Informationen
Die Ausstellung
wird in der Cafeteria der Gedenkstätte gezeigt.